O-Ton Playback: Dienstag, 05.02. um 19 Uhr

O-Ton Playback: Dienstag, 05.02. um 19 Uhr

Dass diese nach 1945 nicht verschwanden, sondern sich
tradierten und heute in unerwartetem Ausmaß wieder an die Oberfläche zu treten
vermögen, demonstriert die wandelbare Gestalt des antisemitischen
Ressentiments. Seine Langlebigkeit legt nahe, dass es sich nicht um ein
einfaches Vorurteil handelt.

Die israelische Historikerin Shulamit Volkov prägte daher
die Formel vom Antisemitismus als „kulturellem Code". Vom religiösen Judenhass
über das Phantasma rassischer und kultureller Überlegenheit bis hin zur gerecht
und solidarisch sich gebenden sozialen Rebellion erweist sich das antijüdische
Ressentiment als flexibel und zeitgemäß. Dass es dabei dennoch meist bestimmte
Grundmuster perpetuiert, gehört zum Geheimnis seines Erfolgs.

Die Veranstaltungsreihe "Geschichte und Kritik des
Antisemitismus - Hamburger Gespräche zur Geschichtswissenschaft"
fand mit
Unterstützung des Evangelischen Studienwerks Villigst und des Villigster
Forschungsforum zum Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassismus an der
Uni Hamburg statt.

Eine Sendung des Freien Senderkombinats Hamburg (FSK)

Literaturhinweis: 

Christine Achinger: Gespaltene Moderne. Gustav Freytags Soll
und Haben - Nation, Geschlecht und Judenbild, Würzburg: Königshausen
& Neumann, 2007, 320 Seiten, 39,80 €.