Deutschland: Pro Asyl sieht Forderung nach schnellerem Familiennachzug durch Verwaltungsgericht Wiesbaden bestätigt

Pro Asyl sieht Forderung nach schnellerem Familiennachzug durch Verwaltungsgericht Wiesbaden bestätigt

Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Wiesbaden sieht Pro Asyl seine Forderung bestätigt, wonach Deutschland schnelleren Familiennachzug für Flüchtlinge gewährleisten muss.

Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat am Montag einem syrischen minderjährigen Flüchtling recht gegeben, der seine Eltern und Geschwister von Griechenland nach Deutschland nachziehen lassen wollte. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte diese Familienzusammenführung mehr als sechs Monate lang hinausgezögert. Damit hatte es gegen EU-weit geltende Fristen verstossen. Das Verwaltungsgericht forderte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in einer einstweiligen Anordnung dazu auf, die Familie bis Ende September zusammenzuführen.

Laut Pro Asyl ist es das erste Urteil über die Fristen für die Familienzusammenführung. Mit diesem individuellen Urteil sieht Pro Asyl das Bundesinnenministerium in der Pflicht, das EU-Recht einzuhalten und Familienzusammenführungen binnen sechs Monate zu ermöglichen. Ausserdem sieht Pro Asyl in diesem Urteil eine Absage an dem Deal zwischen dem deutschen und dem griechischen Innenministerium, die den Familiennachzug von Flüchtlingen zwischen Griechenland und Deutschland gedeckelt haben. Dieser geheime Deal war im Mai aufgeflogen.

(mc)