Am Montag den 18. Juni beginnt vor dem Freiburger Landgericht in insgesamt neun Verhandlungstagen der Prozess gegen den bekannten Nazi Florian Stech. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn wegen versuchten Totschlags und weiterer Delikte an.
Der Faschist fuhr in den Abendstunden des 1. Oktober 2011 in Riegel/ nahe Emmendingen mit hoher Geschwindigkeit und zielbewusst in eine Gruppe von AntifaschistInnen, die zu dem Zeitpunkt einen sogenannten Schleusungspunkt für eine Party der Naziszene beobachteten. Diese wurde veranstaltet, um den damals geplanten Naziaufmarsch in Offenburg bzw. Emmendingen zu finanzieren. Ein junger Antifaschist wurde vom Auto erfasst. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in das Freiburger Universitätsklinikum gebracht und lag mehrere Tage auf der Intensivstation. Stech flüchtete, traf allerdings in nächster Umgebung auf Beamte des Staatsschutzes.
Nur wenige Tag vorher beschrieb er auf der Internetplattform „Facebook“ mögliche Formen des Mordes an politischen Gegnern. Unter anderem war zu lesen: „Dann kann ich ihn endlich mal die Klinge fressen lassen“, „Die Flachzange klappt zusammen und rührt sich nicht mehr. Dass muss doch ein Gefühl sein, wie wenn man kurz vor dem Ejakulieren ist!“
Nach Informationen, die RDL vorliegen, soll der schon wegen einer vergangenen Straftat wegen gefährlicher Körperverletzung zu 7 Monaten auf Bewährung verurteilte Ortenauer Nazi Florian Stech, seine Karriere im BIG REX Naziausteigerprogramm des Innenministeriums fortführen wollen.
Um den Prozess auch politisch zu begleiten, kündigt das Solibündnis Riegel eine Prozessbeobachtung an. Schon an diesem Sonntag den 17. Juni ist in Freiburg um 18 Uhr eine Kundgebung am Bertholdsbrunnen angekündigt.