Gestern teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett mit, Wladimir Putin habe sich im Laufe eines Telefongespräches mit Bennett für die Aussagen seines Außenminister Sergej Lawrow über Hitler und die Juden entschuldigt. Laut CNN veröffentlichte auch Putins Büro eine Zusammenfassung des Telefongespräches. In dieser wurden aber weder die Entschuldigung noch Lawrows Aussagen irgendwie erwähnt.

Lawrow hatte im Fernsehsender Rete 4, der dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gehört, über 40 Minuten lang über die Sicht Russlands zum Krieg in der Ukraine gesprochen. Dabei ging er auch auf den häufig genannten Widerspruch ein, dass Russland behauptet, die Ukraine werde von Nazis gelenkt, der Präsident Wolodymyr Selenskyj aber jüdischer Abstammung ist. Darauf sagte Lawrow, er könne sich ja irren, aber Hitler habe doch selbst jüdisches Blut gehabt und die schlimmsten Antisemiten seien Juden gewesen. Auf die empörte Reaktion Israels antwortete das russische Außenministerium mit der Behauptung, Israel unterstütze ja die Nazis in der Ukraine. In einem weiteren Kommentar nannte das russische Außenministerium den Präsidenten von Lettland, Egils Levits als Beispiel für einen jüdischen Präsidenten eines Landes in dem Neonazismus um sich greife.