Putin nennt Ostukraine Neurussland, schleichende Invasion geht weiter

Putin nennt Ostukraine Neurussland, schleichende Invasion geht weiter

In einer in der Nacht zum heutigen Freitag auf der Webseite des Kreml veröffentlichten Erklärung gebraucht der russische Präsident erstmals den Begriff „Noworossija“ „Neurussland“, mit dem russische rechtsradikale den Osten der Ukraine bezeichnen. Die Bezeichnung beinhaltet nicht nur einen Gebietsanspruch, sie umfasst auch ein weit größeres Gebiet, als die derzeit umkämpfte Zone um Donezk und Luhansk.

 

Putin fordert in der Erklärung die Regierung in Kiew auf, "unverzüglich die Kampfhandlungen zu beenden, das Feuer einzustellen und sich an den Verhandlungstisch zu setzen". Die von ihm als „Landwehr“ bezeichneten Rebellen fordert er auf, einen humanitären Korridor zu bilden, um tausenden eingeschlossenen ukrainischen Soldaten den Rückzug zu ermöglichen. Der Separatistenführer, Alexander Sachartschenko hat sofort auf diesen Appell reagiert und den eingeschlossenen ukrainischen Soldaten einen Abzug „ohne Munition und Waffen“ angeboten.

 

Derweil mehren sich die Hinweise auf eine schleichende Invasion russischer Truppen in der Ostukraine. Am Donnerstagabend veröffentlichte die Nato Satellitenbilder, die 6 russische Sturmgeschütze beim Eindringen in die Ukraine zeigen sollen. Anfang der Woche berichtete eine Lokalzeitung in der russischen Stadt Pskow, nahe der estnischen Grenze von der Beisetzung zweier junger Soldaten einer Elitedivision, die mutmaßlich in der Ukraine gefallen sind. Am Mittwoch wurden 10 russische Soldaten einer anderen Elitedivision in der Ostukraine festgenommen. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti hatten sie sich wohl im Grenzgebiet verlaufen. Der Separatistenführer Alexander Sachartschenko hat mehrfach die Beteiligung von Russen an seiner Armee zugegeben. Er sprach von zwischen 3000 bis 4000 Mann, darunter hohe Offiziere, die ihren Urlaub auf diese Weise verbringen. Auch eine Panzerkolonne erwartete er als Hilfe aus Russland.