Buchenwald steht bis heute symbolisch für die Verbrechen der
Nazis. Bis 1945 befand sich auf dem Ettersberg bei Weimar das
Konzentrationslager Buchenwald, in welchem Tausende Menschen ermordet worden
sind. Was viele vielleicht nicht wissen ist, dass das ehemalige KZ-Lagergelände
nach 1945 als Internierungslager für Deutsche genutzt wurde.
In der „Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald", die die SED Ende der 1950er
Jahre auf dem Gelände errichtete, wurde unter anderem dieses Internierungslager
nicht thematisiert. Bis zum Ende der DDR befand sich hier eine
Heldengedenkstätte, welche ausschließlich politischen Häftlingen des KZs und
deren Widerstand gedachte. Andere Opfergruppen, wie vor allem die unzähligen
jüdischen Häftlinge, wurden - wenn überhaupt - nur am Rande erwähnt.
Nach 1990 gab es einen heftigen Konflikt rund um die Gedenkstätte Buchenwald
und um die Frage, wie das Speziallager ins Gedenken integriert werden sollte.
Einige ehemalige KZ-Häftlinge befürchteten, dass nun auf dem Gelände auch an
Täter im Nationalsozialismus gedacht werden würde. Damit würden diese beiden
Regime gleichgesetzt und die internationale Bedeutung von Buchenwald als Ort
der Erinnerung an die Opfer des Faschismus würde hinter der nationalen
Geschichtspolitik verschwinden.
Wir haben uns für euch einmal näher mit der Geschichte Buchenwalds, der
DDR-Gedenkstättenpolitik und dem Konflikt nach 1990 auseinandergesetzt. Dazu
sprachen wir mit dem Historiker Prof. Dr. Siegfried Wolf, dem pädagogischen
Mitarbeiter der Gedenkstätte Roland Czerny-Werner sowie dem Kustos der
Speziallagerausstellung Dr. Bodo Ritscher. Aber hört selbst...!
Zum zweiten Mal erklären wir euch außerdem die Welt: Listen to "In and
Out".
Musikalisch wird die Sendung von Old School Hip Hop begeleitet. Ihr hört unter
anderem Jeru the Damaja und das Antipop Consortium.
