Rechtsesoterisches Camp im Raum Freiburg angekündigt

Rechtsesoterisches Camp im Raum Freiburg angekündigt

Die Internationale Sport-, Schul- und Kulturakademie, abgekürzt ISKA will vom 29. August bis zum 3. September ein „Menschheitsfamiliencamp“ im Raum Freiburg veranstalten. Genaueres über den Ort will ISKA erst kurzfristig bekanntgeben - sonst steht am Ende ja vielleicht noch die Antifa vor der Tür.

In einem Rundschreiben ist von „angeborenen, unveräußerlichen Rechten“ die Rede, die mit „geistigen Themen“ verknüpft werden sollen. Auf der Webseite von ISKA gibt es einen Abschnitt „über uns“. Er ist für Menschen, die sich mit ISKA nicht auskennen, nicht gerade besonders informativ und zugleich etwas verwirrend. Die Aussage, dass ISKA anscheinend von einem "Josef" initiiert wurde, der dort zugleich Lehrer und Schüler sein wollte, womit dann alle Lehrkräfte und Schüler einverstanden waren, was ja eigentlich voraussetzt, dass es die Schule schon gab, erscheint irgendwie etwas neben der Logik und wird nicht direkt aufgeklärt. Es sei denn man hält sich an die weitere Angabe, dass ISKA an die Tekos (Waldschule) in Russland räumlich angegliedert, aber bisher noch zu bauen ist. Immerhin erfährt man, dass ISKA die Schulmethoden eines M. P. Schetinin verbreiten will. Gemeint ist der russische Musiklehrer Michail Petrowitsch Schetinin, der in Russland eine Schulbewegung begründet hat. Wozu auch die Tekos gehört. Kritiker*innen sehen in den Schetinin-Schulen eine spirituell-national orientierte Sekte. Der russische Geschäftsmann und Esoteriker Wladimir Megre erwähnt die Schetinin-Schulen positiv in seinen Anastasia-Romanen. Megre predigt eine Zurück-zur-Natur-Ideologie, die sich mit völkischem, rassistischem und antisemitischem verbindet und natürlich auch mit seinem Geschäft. Zu seiner Roman-Figur Anastasia, die in der Taiga halbnackt mit wilden Tieren lebt und über übernatürliche Fähigkeiten verfügt, gibt es auch das Anastasia-Zedern-Nuss-Öl und andere Produkte.  

Gegen mehr Natur in der Landwirtschaft und mehr Freiraum für Hase, Igel und Biene wäre ja nichts einzuwenden, aber darum geht es nicht. Das Zurück-zur-Natur ist nicht so sehr grün wie es braun ist. Was den einen der Bezug auf Gott ist, ist den anderen der Bezug auf Natürlichkeit, wenn es darum geht, einen antiemanzipatorischen Diskurs zu etablieren. Und „geistig“ heißt „esoterisch“, also man kann alles behaupten, auch das Absurdeste ohne es wirklich belegen zu müssen. Dabei hat das Absurde den Vorrang, denn es ist das Wunderbare und alle Vorurteile darf man sich als verborgene Wahrheiten auf sein Schild schreiben.

jk