Russischer Oppositionspolitiker mit unbekannter Substanz vergiftet

Russischer Oppositionspolitiker mit unbekannter Substanz vergiftet

Nach Angaben seiner Ehefrau Jewgenija wurde der russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa vor fünf Tagen wegen einer Vergiftung in eine moskauer Klinik eingeliefert. Er schwebe in Lebensgefahr. Obwohl ihre Diagnose auf Vergiftung lautet, konnten die Ärzte nicht ermitteln, welche Substanz für die Vergiftung verantwortlich war. Seine Ehefrau hat deshalb Blutproben ihres Mannes an Labors im Ausland geschickt.

Wladimir Kara-Mursa war bis 2015 Vorsitzender der Liberalen Partei Russlands. Kara-Mursa zählt zu den innenpolitischen Gegnern des Präsidenten Wladimir Putin. Vor einem Jahr postete der von Putin eingesetzte Präsident der Republik Tschetschenien Ramsan Kadyrow ein Bild, das Kara-Mursa in einem Fadenkreuz zeigt.

Der Fall weckt Assoziationen an den Mord des russischen Oppositionspolitikers Boris Nemzow, der vor zwei Jahren an der Mauer des Kreml erschossen wurde. Im Jahr 2006 starb der ehemalige Geheimagent und Putin Kritiker Alexander Litwinenko durch eine Vergiftung mit einem sehr seltenem radioaktiven Polonium Isotop. Die britische Untersuchungskommission kam aufgrund von radioaktiven Spuren zu der Überzeugung, zwei russische Besucher hätten Litwinenkos Tee vergiftet. Einer von ihnen, Andrei Lugowoi ist Abgeordneter des Russischen Parlaments.