Am Dienstag warb der Technik-Vorstand der Bahn, Kefer, in Stuttgart bei den Gemeinderats- und Landtagsfraktionen für Stuttgart 21. Wie erwartet äußerte sich danach SPD-Fraktionschef Schmiedel beschwichtigend. Von den erwarteten Risiken in Höhe von 1,2 Milliarden Euro seien 900 Millionen vermeidbar, so Schmiedel.
Zu den „Risiken“, also möglichen Mehrkosten, kommen die sicheren Mehrkosten von 1,1 Millarden. Ingesamt muss damit mit 2,3 Milliarden Mehrkosten gerechnet werden. Die 1,1 Millarden will die Deutsche Bahn AG übernehmen, indem sie ihre Schulden langsamer abbaut. Schmiedel äußerte seine Hoffnung, dass der Aufsichtsrat der Übernahme der Mehrkosten zustimmen werde. Die 1,2 Milliarden Risiken wird die Bahn dagegen nicht übernehmen.
Belastbare Zahlen zu den Mehrkosten hätten dem Lenkungsausschuss am Montag übergeben werden sollen. Statt dessen wurde das Lenkungskreistreffen der Gesellschafter jedoch abgesagt bzw. fand nur informell statt. Dabei wurde vereinbart, dass die Bahn die Projektdaten nur ein einem „geschützten Datenraum“ - also nicht öffentlich – zur Verfügung stellen wird.
Von mittlerweile 10-11 Mrd.€ Gesamtkosten ist mittlerweile die Rede. In Stuttgart demonstrierten am Montag über 2000 Menschen auf der 157. Montagsdemo hin zum Wagenbachtunnel, wo vor einem Jahr 30 Bäume dem Projekt weichen mussten.
Der Sprecher der Parkschützer, Martin von Hermann, kommentierte gegenüber Radio Dreyeckland optimistisch: „Das Ende von Stuttgart 21 liegt wirklich in der Luft – jetzt muss es nur noch von den verantwortlichen Politikern auch umgesetzt werden.“