Satire und kritische Meinungen, die öffentlich zu sehen sind, werden von der spanischen Regierung bestraft. Grund dafür: Das "Gesetz zum Schutz der Bürger", dass in Spanien im Juli in Kraft trat. Das Knebelgesetz, so wie es von der Opposition genannt wurde sollte ursprünglich die BürgerInnen schützen und sie nicht bestrafen. Das Gegenteil des Gesetzes zeigte sich jetzt bei einer Satire auf Facebook der rechten Volkspartei (PP). Ein Mann, dem Augen und Mund zugehalten werden kostet die Gruppe nun wegen "mangelnden Respekts" gegenüber der Regierung 30.000 Euro. Doch dies ist kein Einzelfall. Seit sechs Wochen ist dieses Gesetz in Kraft und es zeigen sich diverse Beispiele dieser Art. In der spanischen Stadt Petrer wurde eine Frau angezeigt und bekam Geldstrafe von über 800 Euro. Sie fotografierte einen Polizeiwagen, der auf einem Behindertenparkplatz parkte und veröffentlichte es auf Facebook. Sie schrieb: "Man parkt wo es einem gerade passt und bekommt keine Strafe." Das Bild und der Satz brachten ihr eine Anzeige innerhalb von 48 Stunden von den betroffenen PolizistInnen. Dies sei ein schwerer Verstoß gegen das "Gesetz zum Schutz der BürgerInnen" gewesen. Die Sicherheit der PolizistInnen könne gefährdet werden, wenn Beamten fotografiert oder gefilmt werden. Dass das Knebelgesetz es nun auch verbietet Dienstfahrzeuge zu fotografieren war bisher unklar.