Nachdem bekannt wurde, dass Mitarbeiter der britischen Hilfsorganisation Oxfam Sexpartys bei Einsätzen in Krisengebieten im Tschad und auf Haiti gefeiert haben, drohen nun ernsthafte Konsequenzen. Der Vorstand der Charity musste am sich am Montag vor dem Entwicklungshilfeministerium in London verantworten. Es wurde bereits angedroht, sämtliche Zuwendungen zu streichen. Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Penny Lawrence übernahm „die volle Verantwortung“ und gab bereits ihren Rücktritt bekannt.
Zu den ersten Vorfällen kam es 2006 im Tschad, wo wiederholt Sexarbeiterinnen in das Haus der Oxfam-Angestellten eingeladen wurden. Damals wurde ein leitender Mitarbeiter entlassen.
2010 kam es dann nach dem schweren Erdbeben auf Haiti erneut zu Sexorgien mit Prostituierten, welche eigentlich unter dem „Schutz“ der Hilfsorganisation stehen sollten. Es wird gemutmaßt, dass sich auch Minderjährige unter ihnen befanden. Durch das Erdbeben war es leicht, die haitische Justiz nicht einzuschalten.
Die Ausnutzung der Not von Menschen in Krisengebiete beschränkt sich nicht nur auf Oxfam, auch bei anderen Hilfsorganisationen, wie „Save the Children“ oder dem britischen roten Kreuz sind Fälle dokumentiert, die mit Missbrauch und sexueller Belästigung zu tun haben. Der frühere UN-Notfallkoordinator Andrew MacLeod betont, dass zum Beispiel pädophile sehr häufig Entwicklungshilfe betreiben um Zugang zu Kindern zu bekommen.
Oxfam selbst gab an, die nimmt die Situation sehr ernst zu nehmen und genau zu prüfen. Die Vorfälle seien ein gravierender Verstoß gegen den Verhaltenskodex der Organisation. Die Eu-Kommission sprach im Bezug auf finanzielle Unterstützung von „Null Toleranz“ gegenüber solchem Fehlverhalten.
(jk)