Sicherheitspersonal in sächsischer Erstaufnahmeeinrichtung gewalttätig

Sicherheitspersonal in sächsischer Erstaufnahmeeinrichtung gewalttätig

Am gestrigen Mittwoch veröffentlichte die Sächsische Zeitung ein Video, auf welchem das Sicherheitspersonal eines Dresdener Erstaufnahmelagers gewaltsam AsylbewerberInnen misshandelt. Ein libanesischer Asylbewerber wurde dabei gejagt, getreten und an Kopf und Bein geschlagen. Weitere Asylbewerber wurden in den Schwitzkasten genommen und zu Boden gedrückt, ohne dass es ersichtliche Gründe dafür gab. Offenbar interessierten sich die Wachmänner dabei auch für die Handys der Flüchtlinge. Der sogenannten Sicherheitsfirma wurde anscheinend mehrfach vorgeworfen, mit Neonazis zusammenzuarbeiten. Die Gewalttaten ereigneten sich am 23. Oktober. Damals hatte die Polizei eine verharmlosende Pressemitteilung herausgegeben, wonach es zu einer "Streiterei" und zu "Handgemenge" zwischen Sicherheitspersonal und AsylbewerberInnen um die Frage der Reinigung der Zimmer gekommen sei. Zwei Strafverfahren laufen, weitere könnten folgen. Andere Vorfälle von "Fehlverhalten" der sogenannten Sicherheitsmitarbeiter seien der Landesdirektion Sachsen bekannt, die für Ersaufnahmeeinrichtungen zuständig ist. Der sächsische Ausländerbeauftragte erklärte gegenüber der Sächsischen Zeitung: „Momentan ist der Markt für seriöses Wachpersonal so leer gefegt, dass immer mehr windige Firmen zu Aufträgen kommen.“ In den vergangenen Monaten war bereits bekanntgeworden, dass das sogenannte Sicherheitspersonal in einer nordrhein-westfälischen Flüchtlingsunterkunft Flüchtlinge misshandelte. Anfang September wurde ebenfalls bekannt, dass in Heidelberg zumindest zeitweise Neonazis über Subunternehmen beschäftigt wurden.