Nach dem Mord an dem Journalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kusnírová hat der slowakische Präsident Andrej Kiska zu einer Regierungsumbildung oder Neuwahlen aufgerufen. Kiska, der auch als Rivale des amtierenden Ministerpräsidenten Robert Fico gilt, begründete seinen Aufruf mit dem öffentlichen Misstrauen nach dem Mord. „Wir haben eine Linie überschritten, Dinge sind zu weit gegangen und es gibt keinen Weg zurück“, sagte Kiska im Fernsehen.

Ján Kuciak hatte über Verbindungen von Regierungspolitikern und korrupten Geschäftsleuten berichtet. Unter anderem ging es dabei auch um Beziehungen zu einer italienischen Mafia-Organisation. Der 27-jährige Journalist und seine Verlobte wurden vor einer Woche aus nächster Nähe erschossen. Radio Dreyeckland berichtete letzte Woche im Dienstagsinfo über den Fall.

Am Freitag gingen in zahlreichen slowakischen Städten DemonstrantInnen wegen des Mordes auf die Straßen. Am Mittwoch wird eine Delegation des EU-Parlaments in der Slowakei erwartet, die sich über den Mord informieren will.