Slowakei riegelt vom Corona-Virus betroffene Roma-Gemeinden ab

Slowakei riegelt vom Corona-Virus betroffene Roma-Gemeinden ab

Fünf Roma-Gemeinden mit insgesamt 6.000 Bewohner*innen hat die Slowakei wegen der Ausbreitung des Corona-Virus abgeriegelt. 31 Bewohner*innen sind dort positiv auf das Virus getestet worden. Polizei und Armee kontrollieren nun, dass niemand die Siedlungen betritt oder verlässt. In vielen der Siedlungen sind die hygienischen Bedingungen schlecht, große Familien leben auf engem Raum. Wenn dort infizierte Menschen nicht isoliert werden, sondern die gesamte Gemeinschaft unter Quarantäne gesteckt wird, könnten sich leicht viel mehr Menschen anstecken, kritisiert der grüne EU-Abgeordnete Romeo Franz. Für ihn ist die Situation in einzelnen Gemeinden mit denen der Flüchtlingslager auf Lesbos vergleichbar. In einer Petition tritt er dafür ein, dass die EU Hilfsmaßnahmen ergreift, um Roma besser vor Corona zu schützen. Der tschechische Parlamentsabgeordnete František Kopřiva kritisierte, dass einige Politiker Antiziganismus aktiv anheizen würden, statt Roma als durch das Corona-Virus besonders gefährdete Gruppe zu schützen.