Geflüchtete wehren sich gegen Ausgangsverbot in Österreich

Geflüchtete wehren sich gegen Ausgangsverbot in Österreich

In Österreich haben sich zwei Bewohner des Flüchtlingslagers Traiskirchen juristisch gegen die Ausgangssperre gewehrt. Die beiden Männer haben eine Beschwerde gegen polizeiliche Maßnahmen ein, berichtet der Standard eingereicht. Seit den ersten beiden Corona-Fällen Ende März war das komplette Lager unter Quarantäne gestellt worden. Die insgesamt 611 Bewohner*innen durften das Gelände nicht verlassen, weder zum Einkaufen noch zum Spazierengehen. Die Maßnahmen in Traiskirchen waren damit wesentlich strikter als überall sonst in Österreich. Gleichzeitig durfte das Personal, die Polizei und Lieferant*innen das Lager weiterhin betreten und verlassen, die Ausgangssperre galt also nur für die Bewohner*innen. Der Anwalt der Beschwerdeführer kritisierte zudem, dass auch nach Ausbruch der Pandemie weitere 120 Personen nach Traiskirchen verlegt wurden.

Seit dem 9. April wurden im größten Flüchtlingslager des Landes keine weiteren Infektionen mit dem Covid-19-Virus mehr festgestellt. Insgesamt wurden in Traiskirchen neun Menschen positiv auf das Virus getestet, eine Person verstarb im Krankenhaus.