Österreich: Vertreter der FPÖ im ORF droht wegen Berichterstattung über die Wahl in Ungarn AuslandskorrespondentInnen mit Entlassung

Österreich: Vertreter der FPÖ im ORF droht wegen Berichterstattung über die Wahl in Ungarn AuslandskorrespondentInnen mit Entlassung

Der Vertreter der rechtslastigen FPÖ im Stiftungsrat des öffentlich rechtlichen Rundfunks und Fernsehens ORF, Norbert Steger hat den Streit der FPÖ mit JournalistInnen weiter eskaliert. In den Salzburger Nachrichten echauffierte sich Stegner über die in seinen Augen einseitige Berichterstattung zur Wiederwahl Viktor Orbans im Nachbarland Ungarn. Steger drohte damit ein Drittel der Stellen für AuslandskorrespondentInnen zu streichen, „wenn sich diese nicht korrekt verhalten“.

Der Redakteursrat des ORF bezeichnete die Äußerungen Stegners als „Einschüchterungsversuch“. Der Moderator Armin Wolf erklärte, der Stiftungsrat sei weder für die Streichung von Stellen, noch für die Verwarnung oder Entlassung von JournalistInnen zuständig. Die Objektivität der Berichterstattung von Parteienvertretern überwachen zu lassen, meinte Wolf, sei doch eine tolle Idee.

Der Stiftungsrat dient vor allem der Kontrolle der Leitung des ORF. Die Regierung aus ÖVP und FPÖ hat die Mehrheit im Stiftungsrat. Stegner ist derzeit als neuer Vorsitzender des Stifungsrats im Gespräch. Der 74-jährige war früher Vizekanzler. In der FPÖ zählte Stegner früher noch eher zu den gemäßigten.