In Österreich greift die rechtsextreme FPÖ massiv in die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ORF ein. Das kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Gerhard Moser am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Laut Moser gebe es eine „brutale Neuorganisation im Unternehmen“, die maßgeblich von der FPÖ ausgeht.
Konkret nannte Moser die Neubesetzung von Führungspositionen mit Wunschkandidaten der FPÖ. Diese erfolgten oft ohne Bedarf oder ordentliche Auswahlverfahren. Außerdem forderte Moser, der Vertreter der FPÖ im Stiftungsrat, Norbert Steger, solle seinen Platz räumen. Steger hatte kürzlich öffentlich Noten an die Geschäftsführung des ORF verteilt. Damit ermuntere er seine Parteifreunde, in das operative Geschäft des Senders einzugreifen, so Moser.
Die FPÖ wies alle Vorwürfe umgehend zurück. Der medienpolitische Sprecher der Partei erklärte, statt Kritik zu üben solle der Betriebsrat endlich die Überstundenregelung für Mitarbeiter der Technik abschaffen und die Arbeitsbedingungen ans 21. Jahrhundert angleichen.