Am gestrigen Sonntag hat die türkische Regierung mindestens 28 Wissenschaftler vorläufig wieder freigelassen, die einen "Aufruf für den Frieden" gegen den andauernden Militäreinsatz in den kurdischen Gebieten der Türkei unterzeichnet hatten. Wegen dieses regierungskritischen Aufrufs war ein Teil der über tausend UnterzeichnerInnen vergangene Woche verhaftet worden, was weltweit für Kritik sorgte. Die EU hatte von einer "äusserst besorgniserregenden Entwicklung" gesprochen, während die USA und Grossbritannien die türkische Regierung an das Recht auf freie Meinungsäusserung erinnerten. Trotz der vorläufigen Freilassung hält die türkische Regierung daran fest, die Unterzeichnenden wegen Herabwürdigung von Staat und Nation rechtlich zu verfolgen. Inzwischen hätten laut dem österreichischen Standard manche WissenschaftlerInnen ihre Unterschrift zurückgezogen, während weitere UnterzeichnerInnen von den Universitätsleitungen suspendiert wurden.