Türkei: Verhaftete "Vice"-Reporter in entferntem Hochsicherheitsgefängnis verlegt

Türkei: Verhaftete "Vice"-Reporter in entferntem Hochsicherheitsgefängnis verlegt

Die drei Journalisten von "Vice News", die vergangener Woche von der türkischen Polizei im Südosten der Türkei festgenommen wurden, wurden in einem Hochsicherheitsgefängnis verlegt, das sich über fünf Stunden weit von ihren Anwälten und vom zuständigen Gericht befindet. Darin sieht Vice News eine "unverfrorene Behinderung des fairen Prozesses", den die türkische Regierung versprochen hatte. Ein türkisches Gericht hatte sie der Mitgliedschaft in der Arbeiterpartei Kurdistans PKK beschuldigt. Festgenommen wurden sie jedoch ursprünglich wegen angeblicher Mitgliedschaft beim Islamischen Staat. Sowohl der PKK als auch der IS gelten in der Türkei als Terrororganisationen. Vice News beklagt "komplett unbegründete", "absurde" und "lächerliche" Anschuldigungen gegen seine Journalisten. Zusammen mit mehreren Menschenrechtsorganisationen und Regierungsvertretern fordert sie ihre sofortige Freilassung. Wie das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad mitteilt, wurden seit den Parlamentswahlen im Juni hunderte AktivistInnen und viele JournalistInnen festgenommen. Bei den Wahlen hatte die AKP die absolute Mehrheit verloren. Derzeit seien 28 JournalistInnen inhaftiert. Mit der Inhaftierung von JournalistInnen und der Verhängung von Geldstrafen gegen kritische Medien wolle die AKP die Opposition schwächen. Noch am Dienstag fanden landesweite Razzien beim Medienkonzern Koza-Ipek statt, das der inzwischen oppositionnellen Gülen-Bewegung nahestehen soll.