Tierversuche - Ba-Wü ist schwarzes Schlußlicht unter den Bundesländern

Tierversuche - Ba-Wü ist schwarzes Schlußlicht unter den Bundesländern

Angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken werden in Deutschland Jahr für Jahr immer mehr Versuchstiere eingesetzt und getötet. Unter einem angeblich grünen Ministerpräsidenten ist Baden-Württemberg laut offizieller Statistik das Bundesland, in dem am meisten Versuchstiere in den Labors vernutzt wurden.

TierschützerInnen kritisieren, daß entgegen wohlfeiler Sonntagsreden von Partei-PolitikerInnen seit Jahren kaum Strategien zur Eindämmung von Tierversuchen erkennbar sind. Als Realsatire war Anfang 2018 zu vermelden, daß in den "schwarz-roten" Koalitionsvertrag das Ziel geschrieben wurde, Tierversuche komplett zu ersetzen.

Nach offiziellen Angaben werden die Versuchstiere für die Grundlagenforschung sowie Herstellung und Qualitätskontrolle von Medizinprodukten verwendet. Doch seit Ende der 1970er-Jahre ist bekannt und von kompetenten WissenschaftlerInnen bestätigt, daß Tierversuche bei Untersuchungen zu Human-Medikamenten oder Kosmetika wenig aussagekräftig sind.

Schon seit langem gibt es experimentelle Möglichkeiten, die eine viel genauere und schnellere Analyse von wissenschaftlichen Fragen ermöglichen – ohne Tierversuche. So kann problemlos fast jedes menschliche Körpergewebe nachgezüchtet werden, um daran Chemikalien zu testen. Die Ergebnisse liefern dann eine viel sicherere Auskunft über die Verträglichkeit eines Medikaments. Doch die Anwendung solcher Alternativmethoden zu Tierversuchen wird von korrupten WissenschaftlerInnen und einer weltweit organisierten Tierversuchs-Lobby hintertrieben. Eine ganze Industrie ist auf der Zucht von Versuchstieren aufgebaut und viele private Lobors sind auf Tierversuche spezialisiert. Hinzu kommt, daß an deutschen Universitäten in der Biologie ein Kult um Tierversuche aufrechterhalten wird, um StudentInnen in den Anfangssemestern den mitleidlosen Umgang mit Tieren anzutrainieren.

Anfang der 1980er-Jahre konnten Biologie-StudentInnen gerichtlich durchsetzen, daß sie in der Ausbildung nicht mehr zu Tierversuchen gezwungen werden durften. Für wenige Jahre konnte durch öffentlichen Druck die Zahl der Tierversuche gesenkt werden. Doch mit dem Beginn der gentechnischen Forschung Mitte der 1990er-Jahre kehrte sich der Trend wieder um und seitdem werden auch in Deutschland immer mehr Tiere zu angeblich wissenschaftlichen Versuchszwecken "verbraucht".

Nach der jüngsten Statistik, die heute vom Deutsche Tierschutzbund mit Verweis auf das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht wurde, war Baden-Württemberg mit rund 466.500 Versuchstieren auch 2017 wieder das Schlußlicht unter den deutschen Bundesländern. Das "Ländle" liegt in negativer Hinsicht vor Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Laut offizieller Statistik wurden in Deutschland im Jahr 2017 insgesamt 2,8 Millionen Versuchstiere vernutzt. Darunter waren 1,37 Millionen Mäuse, 255.000 Ratten und 240.000 Fische. Aber auch 3.300 Hunde und 718 Katzen wurden laut den offiziellen Zahlen mißbraucht. Besonders erschreckend: Die Zahl der Affen stieg von 2.418 auf 3.472 Tiere - fast tausend Javaneraffen mehr als im Vorjahr.

Rund 40 Prozent (827.530 Tiere) wurde gentechnisch manipuliert. Zum ersten Mal tauchen auch gentechnisch veränderte Affen in der Statistik auf. Der Sadismus irrer ForscherInnen kennt offenbar keine Grenzen.

11,5 Millionen Tiere wurden 2011 laut dem Bericht der Europäischen Kommission (Dezember 2013) in der EU in Versuchen vernutzt. Der traurige zweite Platz geht an Deutschland, das nach Frankreich die meisten Tiere verbrauchte. War 2008 noch Großbritannien an zweiter und Deutschland an dritter Stelle, so ist Deutschland nun aufgerückt. Die EU-Kommission muß erst 2019 den nächsten Bericht zur Anzahl der in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union verbrauchten Versuchstiere veröffentlichen.

Baden-Württembergs pseudo-grüne Wissenschaftsministerin Theresia Bauer verteidigte Tierversuche: "Die Wissenschaft wird noch geraume Zeit auf tierexperimentelle Forschung zurückgreifen müssen." Da darf es nicht verwundern, daß Frau Bauer auch daran arbeitet, eine gesellschaftliche Akzeptanz der Gentechnik durchzusetzen (Siehe unseren <a href="gengru180707.html" target=_blank>Artikel v. 7.07.18</a>).