uptown strut Revue im Juni 2011
„Wie heißt es noch in einem meiner Songs? ‚An einem verregneten Sonntagmorgen im Jahre 1942 wurde meine Mutter mit einem Sohn gesegnet. Er war – das sage ich, ohne arrogant erscheinen zu wollen – jung, begabt und farbig.“
Wer ein Interview so beginnt, hat kein Problem mit seinem Selbstbewusstsein. Und so pendelt man im Gespräch mit Joe Bataan zwischen ehrfurchtsvollem Staunen (angesichts musikalischer Begebenheiten von historischer Dimension) und der Frage, wie viel man davon für bare Münze nehmen kann.
Tatsache ist, dass Joe Bataan, Sohn einer Schwarzen und eines Filipinos, als Begründer der Latin-Soul-Bewegung Mitte der 1960er Jahre gelten kann und mit ‚Rap-O Clap-O’ einen der ersten Raphits überhaupt landen konnte. Tatsache ist auch, dass der kleine, freundliche Mann, auf eine wechselhafte Karriere zurückblicken kann, in der er sich immer wieder mit Managern und Kollegen gestritten hat und die er mehr als zwanzig Jahre lang vollständig hat ruhen lassen. Erst seit 2005 ist Bataan wieder aktiv. Bei einem Konzert im April in Köln konnte der Mann seinen großen Worten aber tatsächlich auch Taten folgen lassen. Dazu wie immer: Neuerscheinungen des aktuellen Monats, wie etwa Soul aus Deutschen Landen von Joy Denalane und Flo Mega.
Playlist:
Burning Spears – The Poly Tones // Black Feeling Two´45 Sampler // Freestyle Records
It´s The Falling in Love – Smoove & Turell // Eccentric Audio // Jalapeno
DDR – Flo Mega // Die wirklich Wahren Dinge // Four Music
Happines – Joy Denalane // Mauren // Four Music
Waiting´So Long (Smoove Remix) – Nick Prife & The Pimptones // Mo´Records Kicks Act 2 // Record Kicks
The Riviera Affair – The Bongolian // Bongos for Beatniks // Blow Up
Ordinary Guy – Joe Bataan // Gypsy Woman // Fania Records
Gypsy Woman – Joe Bataan // Gypsy Woman // Fania Records
Rap´0´Clap – Joe Bataan // Rao-O Clap-O // Salsoul Records