Zum ersten Mal seit Beginn der Belagerung der nordsyrischen Grenzstadt durch die IS-Miliz haben die USA in der Nacht medizinische Hilfsgüter, Munitionen und Waffen über Kobane abgeworfen. Desweiteren flogen in der Nacht elf Luftangriffe. Nach Angaben des US-Militärs konnten die kurdischen Verteidigungseinheiten dadurch die Miliz Islamischer Staat bremsen. Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatten die kurdischen KämpferInnen bereits am gestrigen Sonntag östliche Stadtteile zurückerobert.

Die Regierung der Autonomen Region Kurdistan im Irak habe die Waffenlieferungen bereitgestellt. Die Unterstützung der kurdischen KämpferInnen in Kobane war ein strittiger Punkt zwischen den USA und ihr NATO-Partner Türkei. Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan lehnte noch am Sonntag Waffenlieferungen an die syrisch-kurdische Partei PYD ab, die er wegen ihrer Nähe zur PKK als Terrororganisation einstufte. Die USA entschieden sich zu dieser neuen Taktik im Kampf gegen den Islamischen Staat, weil die Luftschläge allein den Vormarsch der Dschihadisten auf Kobane nicht stoppen konnten.