80-jähriger Gedenktag der Deportation Freiburger Juden und Jüdinnen nach Gurs: Veranstaltungsreihe startet mit Vortrag von Dr. Christoph Kreutzmüller

Veranstaltungsreihe startet mit Vortrag von Dr. Christoph Kreutzmüller

Mit dem Vortrag von Dr. Chrostoph Kreuzmüller mit dem Titel: "Die öffentliche Deportation nach Gurs vor 80 Jahren. Bild- und Filmdokumente" begann die Veranstaltungsreihe zum 80-jährigen Gedenktag an die Deportation von Jüdinnen und Juden in das Lager Gurs.

Der geschichtswissenschaftliche Vortrag lieferte eine quellenkritische Betrachtung von Fotografien und einer Videoaufzeichnung. Kreuzmüller schilderte die Problematik, die sich aufgrund der Quellenlage ergibt. Die meisten überlieferten Fotografien wurden in Auftrag gegeben und zeigten häufig eine in Szene gesetzte Wehrmacht, Nazis der Stadtverwaltungen, eine "korrekte Behandlung" der Jüd*innen, einige Schaulustige usw.

Es existieren äußerst wenig Fotografien von dem Deportationsvorgang (Wagons) an sich, wie auch von der angewendeten Gewalt bei Pogromen und Deportationen. Aus Freiburg z.B. sei kein einziges überliefert.

Dem liege zu Grunde, dass insgesamt deutlich weniger private Fotografien überliefert sind. Fotoausrüstung war zu der Zeit nicht einfach zu beschaffen, das "heimliche" Fotografieren kaum möglich usw.

Die Veranstaltung war gut besucht. Nur wenige der coronakonform mit nötigen Abständen zueinander aufgestellten Stühle blieben leer. Auch die Diskussion im Anschluss zeigte, dass das Interesse an der Thematik längst nicht "verjährt" ist und genauso längst nicht alle Fragen beantwortet sind und die Quellenlage leider immer noch dürftig.