Verbrechen der Kolonialzeit in Deutschland erforschen

Verbrechen der Kolonialzeit in Deutschland erforschen

Tausende verstorbene Menschen befindensich bis zum heutigen Tag in Museen und Hochschulen: ohne Grab, ohne Gedenken. Die Repatriierung dieser ancestral human remains nimmt eine besondere Stellung im Rahmen von Restitutions- und Reparationsforderungen ein. Hierfür braucht es verlässliche Informationen über ihren Bestand. Doch bis heute gibt es keine bundesweit öffentlich-zugängliche Bestandsliste von menschlichen Gebeinen aus kolonialen Kontexten.

Die bei Decolonize Berlin e.V. angesiedelte Koordinierungsstelle für ein gesamtstädtisches Aufarbeitungskonzept zu Berlins kolonialer Vergangenheit hat die Aufgabe, die Kolonialgeschichte in der Hauptstadt zu erforschen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Dazu legt sie am 28. Februar die Publikation „WE WANT THEM BACK! - Wissenschaftliches Gutachten zum Bestand menschlicher Überreste/Human Remains aus kolonialen Kontexten in Berlin“ vor.

Der Umgang mit ancestral remains durch deutsche Institutionen und Museen stellt eine rassistische Diskriminierung dar und die Bundesrepublik Deutschland verletzt damit ihre Pflichten nach dem sogenannten Internationalen Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung (ICERD).


PM Decolonize Berlin am 21. Februar 2022