»Die meisten glauben, dass weil sie noch nicht ihre Ahnen bestatten haben, dies die Ursache ist für Klimakatastrophen und Krankheiten.«: "... den Kopf Mangi Melis nach Hause zu bringen"

"... den Kopf Mangi Melis nach Hause zu bringen"

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Die hier gezeigte bewusst gesüdete Karte verortet die Anzahl aller im Gutachten gelisteter menschlicher Überreste/Human Remains in Afrika, Asien und den Americas
We want them back
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
https://decolonize-berlin.de/de/presse/

Mnyaka Sururu Mboro ist in Moshi am Fuße des Kilimanjaros im damaligen Mandatsgebiet Tanganyika (heute die Vereinigte Republik Tansania) geboren. Er hat dort und in Deutschland als Lehrer gearbeitet und setzt sich seit Jahrzehnten für die Rückführung und würdevolle Bestattung der ostafrikanischen Ahnen ein. Mboro ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied von Berlin Postkolonial und führt postkoloniale Führungen durch. Mnyaka Sururu Mboro, selbst Chagga, erfuhr bereits im Alter von vier Jahren von der Versendung des – in seinen Worten - »Kopfes des Wachagga-Fürsten Mangi Meli« nach Deutschland. Mangi Meli wurde im März 1900 mit 18 weiteren wichtigen lokalen Persönlichkeiten von den deutschen Besatzern gehängt, nachdem er in einem Schauprozess einen stundenlangen Todeskampf erleiden musste. Mit dieser und weiteren Strafmaßnahmen wollte das deutsche Gouvernement den Widerstand gegen die Kolonisierung brechen.

Wir hören einen Ausschnitt aus der Pressekonferenz von Decolonize Berlin am 1. März 2022 zum Thema Restitution menschlicher Überreste. Decolonize Berlin gab ein wissenschaftliches Gutachten zum Bestand menschlicher Überreste/ Human Remains aus kolonialen Kontexten in Berlin heraus, parallel zur sog. Staatenberichtserstattung der Bundesrepublik Deutschland.