Tausende getötete Vögel: Vogelgrippe tötet vermehrt Kraniche in Deutschland

Vogelgrippe tötet vermehrt Kraniche in Deutschland

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Kranichrast bei Groß-Moßdorf Nordmecklenburg, Kraniche auf einem Schilffeld eineige Fligen zentral im Bild
Kranichrast bei Groß-Moßdorf Nordmecklenburg
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Die aktuell steigende Anzahl der an Vogelgrippe verendenden Tiere steigt auch in Deutschland. Unter ihnen aktuell rund 2000 Kraniche die insbesondere in Nordbrandenburg vermehrt tot aufgefunden werden. Das Virus gehört zur Gattung der Influenzaviren, wie es die saisonalen Grippen beim Menschen sind. Unter dem Namen Vogelpest oder H5N1 ebenso bekannt greift diese Virusvariante in erster Linie Vögel an. Die Kraniche ziehen aktuell über den Winter nach Süden wodurch die Kranichrast im Norden Deutschlands in den nächsten Tagen ihren Höhepunkt einnehmen wird. Durch konzentriertere Populationen kann sich die Influenza bei den Tieren leichter ausbreiten.

Wirtschaftlich relevant wird diese Übertragung durch die Zugvögel für die Eier- und Geflügelproduktion in Deutschland, da die Vogelgrippe erwiesenermaßen durch Zugvögel auf Tierhaltung übertragen werden. In einem Geflügelbetrieb im Alb-Donaukreis wurden nach Angaben des Lands Baden-Württemberg rund 15 000 Tiere getötet. Axel Mayer von der Mitwelt-Stiftung Oberrhein nennt die Tierhaltung als einen Faktor für die Ausbreitung:

„Die marktradikale Umwandlung der Landwirtschaft in eine globalisierte Agrarfabrik, das Verschwinden der kleinen, mittleren und bäuerlichen Betriebe und die damit verbundene Insektenausrottung und der Verlust an Lebensräumen sind wichtige Gründe für das Vogelsterben“.

Um die Übertragung auf den Menschen einschätzen zu können untersuchte der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages aktuelle Studien zum Thema und stellte in seinem Bericht vor, „dass sowohl extensive als auch intensive Tierhaltungspraktiken die Wahrscheinlichkeit eines Übergreifens des Influenzavirus von Wildvögeln auf Nutzgeflügel und Schweine und die anschließende Entwicklung und Vermehrung bei Nutztieren und die Übertragung auf den Menschen beeinflussen könnten“.