Diese Frage dürfte von 4 Personen, die im Juni 2011 sechs Kartons mit vegetarischen Brotaufstrichen und Marmelade, 60 l Mandelmilch, vier Kartons mit je 50 Tüten Müsli und zwei Kartons mit 30 Müsliriegeln entwendet haben sollen und der betroffenen Freiburger Firma Tartex + Dr. Ritter unterschiedlich bewertet werden.
Den 4 Personen wird Diebstahl vorgeworfen. Am Donnerstag den 7. März um 9 Uhr findet der Prozess gegen die vier Angeklagten vor dem Freiburger Amtsgericht statt. Laut Strafbefehl droht ihnen eine Strafe von 4 Monaten Haft auf 2 Jahre Bewährung.
Die entwendeten Lebensmittel waren nicht mehr für den regulären Verkauf gedacht. Allerrdings waren sie wohl zum Zweck des Personalwaren- bzw. Werksverkaufes in einem Schuppen gelagert. Der Tartex Geschäftsführer setzte den Wert der entwendeten Lebensmittel auf 2000 Euro an.
In seiner Firmenphilosophie bekennt sich Tartex zu einem ethisch vertretbaren, sozialverantwortlichen Handeln. Gegenüber Radio Dreyeckland bemühte sich das Unternehmen dann auch zu erklären, dass es sich im vorliegenden Fall eben nicht um Containern im eigentlichen Sinne handele. Es sei keine Wegwerfware aus Abfallcontainern mitgenommen worden und es habe sich auch nicht um haushaltsübliche Mengen gehandelt.
"Im Vorfeld der Tat wurde bereits mehrfach auf das Tartex+Dr. Ritter Werksgelände eingedrungen und containert. In diesen Fällen wurde großzügig darüber hinweg gesehen", erklärte das Unternehmen in der Stellungnahme gegenüber Radio Dreyeckland, in der es auch hervorhob, in der Vergangenheit zum Beispiel an die Freiburger Volxküche Lebensmittel gespendet zu haben.
Im Hinblick auf den anstehenden Prozess heißt es aus dem UnterstützerInnenkreis:
"Für den Staat geht es in dem anstehenden Strafprozess jedoch nicht um das bisschen Brotaufstrich, sondern um die Verletzung dieses ach so hohen Rechtsguts – Eigentum. Der Staat bezieht jeden Verstoß gegen die ausschließende Logik des Eigentums abstrakt auf sich und sein Recht und stellt durch Strafe ebenso abstrakt das Recht wieder her. Um einen Ausgleich des angeblichen Schadens geht es in der Strafgerichtsbarkeit eben nicht."