Ungleichheit und Nichtwählen in Deutschland: Warum Menschen in prekären Lebensverhältnissen seltener wählen

Warum Menschen in prekären Lebensverhältnissen seltener wählen

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Immer weniger Menschen in Deutschland geben in Deutschland bei Wahlen ihre Stimme ab - Oft Menschen mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsniveau.-
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Quelle: 
Alexander Hauk / www.alexander-hauk.de

In zwei Wochen stehen die Bundestagswahlen an. Da brüten einige noch über Wahlprogrammen und Wahlomat. Andere müssen sich gar nicht entscheiden. Denn sie gehen sowieso nicht wählen. Die Wahlbeteiligung ist in Deutschland langfristig gesehen in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Bei der letzten Wahl gingen mehr als ein Viertel der Wahlberechtigten nicht wählen. Die Wahlbeteiligung lag bei 71.5 Prozent. Innerhalb der Linken gibt es viele Kräfte die Nichtwählen zum Beispiel als Ausdruck ihres Protestes gegen das herrschende System sehen. Wahlforscher*innen glauben allerdings, dass nur die wenigsten Nichtwähler*innen aus Überzeugung nicht wählen gehen. Viel mehr sind immer mehr Menschen in prekären Lebensverhältnissen von Wahlen ausgeschlossen. Und zwar informell. Die Politikwissenschaftlerin Dorothée de Nève von der Uni Gießen hat sich in ihrer Arbeit mit diesem Phänomen befasst. Im Interview beleuchtete sie, wie wachsende Ungleichheit und Nichtwählen zusammenhängen und welche Folgen prekäres Nichtwählen für die Demokratie haben.