Zahlreiche Intellektuelle und Politiker fordern in einem Offenen Brief Griechenlands Schulden aufzuheben (Radio Corax)

Zahlreiche Intellektuelle und Politiker fordern in einem Offenen Brief Griechenlands Schulden aufzuheben (Radio Corax)

Die europäischen Finanzminister trafen am Montag zusammen, um über die Zukunft Griechenlands zu diskutieren. Es ging da um die umstrittenen Auflagen für das Kreditprogramm und um die Frage neuer Schuldenerleichterungen. Frankreichs Finanzminister befürworte etwa Schuldenerleichterungen - Wolfgang Schäuble ist strikt dagegen und fordert weitere Kürzungen. Die Tageszeitung "Die Welt" schreibt: »außerhalb Deutschlands glaubt kaum ein Ökonom, dass weitere Sparmaßnahmen den Griechen helfen werden, wieder auf die Beine zu kommen. Selbst der IWF, der eigentlich als der härteste Sanierer von Pleitestaaten gilt, ist da mittlerweile skeptisch.«

In diese Diskussionen hinein haben zahlreiche Intellektuelle und Politiker in einem Offenen Brief gefordert Griechenlands Schulden aufzuheben. In dem Schreiben wird verlangt, alle bisher vereinbarten Kredite an Griechenland plangemäß auszuzahlen und keine Forderungen nach weiteren Sparauflagen mehr zu erheben. Zudem solle Griechenland zusätzliche Finanzhilfen zur Bewältigung der humanitären Krise der eigenen Bevölkerung und der Geflüchteten erhalten. Zu den Erstunterzeichnern des offenen Briefes gehören der Ökonom Elmar Altvater, der französische Philosoph Etiénne Balibar, aber auch die SPD-Politikerinnen Gesine Schwan und Andrea Ypsilanti. Inzwischen haben sich zahlreiche namhafte Wissenschaftler dem Appell angeschlossen, darunter auch der US-Historiker Immanuel Wallerstein.

Ebenfalls zu den Unterzeichnern gehören Mitglieder des Vorstandes der Gewerkschaft IG Metall. Oder auch der ehemalige Vorstand der Gewerkschaften Klaus Pickshaus. Pickshaus ist auch einer der Initiatoren von „Europa neu begründen“. Andrea von Radio Corax aus Halle sprach mit ihm.