Die Konjunktur dampft, der Staat schwimmt vor allem dank niedriger Zinsen im Geld, die FDP streitet ungebremst für die Abschaffung des Soli, was vor allem Großverdienern hilft und gleichzeitig haben immer mehr Menschen keine Wohnung.
Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe (BAGW) ist die Zahl der Menschen ohne Wohnung in Deutschland zwischen 2015 und 2016 um 55 000 (15 %!) auf 422 000 gestiegen. Auch im Vorjahr hatte es einen Anstieg der Zahl der Wohnungslosen um über 9 % gegeben. Nicht eingerechnet in diese Zahlen sind laut BAGW 436 000 anerkannte Flüchtlinge, die weiter in Sammelunterkünften leben müssen. Der Leiter der BAGW, Thomas Specht macht die hohen Mieten und den Rückgang bei den Sozialwohnungen für die Katastrophe verantwortlich. Seit 1990 ist die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland laut Specht um 60 % zurückgegangen.
Von den Wohnungslosen haben 52 000 überhaupt keine Unterkunft, sie leben komplett auf der Straße. Diese Zahl hat sich nach Schätzung der BAGW in zwei Jahren um 13 000 erhöht. Oder anders gesagt, wo 2014 drei Menschen auf der Straße lebten, waren es im Jahr 2016 bereits vier.