In der Sendung „KJIS - Klassenjustiz in Südbaden“ steht die Justiz im Mittelpunkt. Die Soziale Ungleichheit: das typische Charakteristikum vor den Gerichten. Arme landen öfter von Strafgerichten als Reiche. Menschen in prekären Lebensverhältnissen müssen öfter vor Sozial- und Arbeitsgerichten um ihr Recht streiten, als Menschen in gesicherten Lebensumständen. Geflüchtete müssen vor den Verwaltungsgerichten um ihr Bleiberecht, und damit oftmals um ihr Leben, vor die Gerichte ziehen. Zugang zu Rechtsmitteln: wer dem Proletariat zugehört, verfügt nicht über die Ressourcen um vor Gericht zu ziehen oder gerichtliche Entscheidungen vor höheren Instanzen anzufechten. Sie haben zugleich weniger Zugang zu qualifizierten Anwält*innen und damit der entsprechenden kompetenten juristischen Unterstützung. Dazu noch kulturelle und politische Faktoren: Die Justiz ist in eine komplexe gesellschaftliche Struktur eingebettet, der die Ungleichheit eingewoben ist, die das gesamte gesellschaftliche Leben, mithin auch die Justiz durchdringt. Täglich stehen Menschen auch in Südbaden vor den Schranken der Gerichte: als Angeklagte, als Kläger*innen, als Beklagte. Nur selten nimmt die Öffentlichkeit von deren (juristischen) Existenzkämpfen Notiz. Meist bleiben sie namen- und gesichtslos. Ihre Stimme mag vor Gericht mitunter gehört werden, dringt aber nicht über den Gerichtssaal hinaus. Hier will KIJS ansetzen: Prozessbeobachtung bei Amts- Land- und Oberlandesgericht. Verwaltungsgericht. Sozialgericht. Arbeitsgericht. Gespräche mit Betroffenen, deren Unterstützer*innen, Anwält*innen. Ihre Stimme soll aus den Gerichtssälen hinaus dringen!
