142. Prozesstag in der Affär Bommeleeër

142. Prozesstag in der Affär Bommeleeër

Am heutigen Donnerstag haben in der hauptstadt Luxemburgs vier Zeugen vor Gericht ausgesagt. Einer von ihnen weigerte sich jedoch, den Namen eines Armeeangehörigen zu nennen, von dem er Informationen zu geheimen Einsätzen erhalten hatte.
Letzte  Woche mußte sich zum ersten Mal in der Geschichte der Luxemburger  Justiz auch die royale Familie rechtfertigen: Das Gericht lud Prinz  Jean, den Bruder von Großherzog Henri, vor. Ein Zeuge will ihn im  Vorfeld eines Sprengstoffattentats unweit des Tatorts gesehen haben.  Bereits 1987 brachte man ihn öffentlich in Verbindung  mit der  Anschlagsserie. Seine Befragung jedoch, so der Einwand der Verteidigung,  mache wohl kaum Sinn und dauerte daher nur kurz: Der Prinz leidet  nämlich nach eigenen Angaben unter einer Amnesie aufgrund eines  Autounfalls im Jahr 2000. An einem Attentat habe er nie teilgenommen,  sagte er vor Gericht aus. Im  Großherzogtum gab es von 1984 bis 1986 dutzende Sprensstoffattentate  auf Hochspannungsleitungen, das Olympische Schwimmbad, das Auto eines  Abgeordneten und einen Flughafen, sowie auf mehrere Polizeistationen. Der  Fall wurde im Februar 2013 neu aufgerollt. Mitglieder von  rechtsradikalen Terrorgruppen und Nachrichtendiensten aus dem In- und  Ausland, sowie eine NATO-Geheimorganisation "Stay Behind" sollen in die  Attentate verwickelt gewesen sein. Der Blogger und Mitbegründer der luxemburger Piratenpartei Jerry Weyer im Gespräch mit Radio Z, Nürnberg: ++++++ O-Ton