2003: Eight More Years

2003: Eight More Years

Pressemitteilung vom 22.10.03 zur Neulizensierung von nichtkommerziellen Sendern

RDL weitere acht Jahre im Äther - Freie Radios in Stuttgart und Karlsruhe werden behindert

Jetzt ist es amtlich:
Nachdem auch der Medienrat der LfK am Montag dem 20.10.2003 dem Vorstandsbeschluss vom 6.10.03 zugestimmt hat, wird Radio Dreyeckland weitere acht Jahre die 102,3 Mhz Vogtsburg Freiburg rund um die Uhr bis zum 31.12.2011 nutzen können. Auch in Schopfheim wird das freie Radio Dreyeckland in der Zeit zwischen 3 und 15 Uhr sein Programm aussenden können, die restliche Sendezeit wird das freie Radio Kanal Ratte am Hochrhein gestalten.

Die freien RadiomacherInnen haben die Entscheidung der Stuttgarter Medienbehörde, die zugleich die Ablehnung eines kommerziellen TOP 40-Musikformates von Jens Küffners Creative FM bedeutet: "mit Genugtuung zur Kenntnis genommen"
Zugleich versprechen die ehemaligen PiratenfunkerInnen, die auf eine nun mehr 26 jährige Sendegeschichte (15 Jahre mit Lizenz aus Stuttgart) zurückblicken können, die Herausforderung anzunehmen und auch künftig ihr "widerborstiges Programm diesseits der kommerziellen Mainstreamformate und offen für die gesellschaftlichen Basisbewegung" fort zu entwickeln.

"Dabei würde uns helfen, wenn die LfK endlich die Leistung des Senders Vogtsburg auf 5 KW erhöhen und in Lörrach die in Aussicht gestellte Frequenz zügig in Betrieb ginge" erklärte der langjährige geschäftsführende Redakteur K.-Michael Menzel. "Ohne Empfangbarkeit in durchschnittlichen Küchenradios und Transistorgeräten bleibt uns der Zutritt zu den Hörerinnen verwehrt" kritisieren die Dreyeckländer die der Medienbehörde bekannten Ein- und Überstrahlungen von BIG FM und Radio Alsace.

Während die Dreyeckländerinnen mit den Entscheidungen in Ulm, Tübingen, Schwäbisch-Hall und Freundenstadt zu Gunsten der dortigen freien Radio zufrieden sind, bewertet Sprecher Menzel die Lizenzentscheidungen in Stuttgart und Karlsruhe "als unverständliches und inakzeptables Ärgernis, das der Meinungsvielfalt im Lande einen schlechten Dienst erweist".
- Dem freien Radio Querfunk in Karlsruhe wurde keinerlei Sendezeitausdehnung auf 24/7 von der Behörde zugestanden. Es muss weiterhin seine Sendezeit mit einem Ausbildungssender teilen dem zudem noch eine zusätzliche 24-Stunden Frequenz in Bruchsal zur Verfügung steht.
- Das freie Radio in Stuttgart muß einen Teil seiner 24 Stunden Lizenz an ein Hochschulradio abgeben, welches nach eigenen Angaben keinen nichtkommerziellen Bürgerfunk machen will.
"Dies ist eine Tritt in die Magengrube für das Konzept des freien Gesellschaftsfunks, das erfolgreich eine qualitative Teilnahme am Rundfunk für viele auf ehrenamtlicher Basis ermöglicht" ärgert sich der RDL-Sprecher.

Deshalb will RDL die Kolleginnen in Stuttgart und Karlsruhe bei ihrem Einsatz für die unverkürzte Frequenznutzung rund um die Uhr auch tatkräftig unterstützen.

Rückfragen: K.-Michael Menzel / Ulrike Huber, 0761 - 30 407
weitere Anlagen: Presseerklärung Karlsruhe
und zu den nach wie vor aktuellen Forderungen des Landesverbandes Freier Radio AFF e.V.: www.aff-bawue.org/situation.htm