Interview mit Coinneach McCabe, Stadtrat der Grünen Alternativen Freiburg (GAF), zu einem krassen Fall einer Abschiebung aus Freiburg. Mitte Dezember wurde eine Frau auf dem Standesamt von der Polizei festgenommen, die dort die Hochzeit mit ihrem dt. Partner besprechen wollte. Aus dem Standesamt wurde die Frau, die seit 19 Jahren in der BRD lebt und auch noch zwei minderjährige Kinder hat direkt in Abschiebehaft genommen. Dort über Weihnachten und Neujahr festgehalten und nun Anfang 2012 in den Kosovo abgeschoben. Auch die Kinder, die kein Albanisch sprechen, sollen nun abgeschoben werden. Die Ämter in Freiburg und Emden (Niedersachsen), wo die Frau lebt schieben sich die Verantwortung zu. In dem Interview macht Coinneach klar, dass das Freiburger Standesamt hier durchaus auch tätig geworden ist und die Stadt Freiburg somit zumindest mitverantwortlich ist.
Abgeschoben wurde die Frau, gemeinsam mit anderen Menschen, vom Baden Airpark in Baden-Baden in den Kosovo. Eine Abschiebung also in ein Land, in das Baden-Württemberg derzeit keine Abschiebungen, aus humanitären Gründen, durchführt. Nur betrifft dieser Abschiebestopp lediglich Flüchtlinge, die in Ba-Wü gemeldet sind. In Amtshilfe für andere Bundesländer abzuschieben, wird auch unter einer grün-roter Landesregierung in Ba-Wü durchgeführt.
- Tag X plus 1 - Bericht von der Veranstaltung zu Abschiebung aus Freiburg (17.01.2012)
- Der kurze Weg vom Standesamt in die Abschiebehaft (Badische Zeitung, 21.12.2011)