AfD-Bundestagskandidat soll Verständnis für Massenmörder Breivik geäußert haben

AfD-Bundestagskandidat soll Verständnis für Massenmörder Breivik geäußert haben

Nach einem Bericht der SPD-Zeitung „Vorwärts“ hat der AfD-Bundestagskandidat Jens Maier auf einer Veranstaltung in Pirna am Mittwochabend Verständnis für den Massenmörder Anders Breivik geäußert. Laut Vorwärts soll Maier gesagt haben, Breivik sei „aus Verzweiflung“ über den Multikulturalismus und die Einwanderung „Kulturfremder“ zum Massenmörder geworden. Der norwegische Rechtsradikale Anders Breivik hatte im Juli 2011 77 Menschen ermordet. Die meisten waren jugendliche TeilnehmerInnen eines Ferienlagers der sozialdemokratischen Arbeiterpartei auf einer Insel in der Nähe von Oslo. Breivik erschoss die wehrlosen Jugendlich der Reihe nach.

Die Veranstaltung, auf der Jens Maier sprach, war vom rechten Magazin Compact organisiert worden. Ein Video mit Maiers Rede soll von Compact mittlerweile gelöscht worden sein. Maier streitet nach Medienberichten ab, die Taten von Breivik entschuldigt oder verharmlost zu haben.

Jens Maier steht auf Platz zwei der sächsischen Landesliste der AfD für die Bundestagswahl. Er ist von Beruf Richter. Erst im Februar stellte die Staatsanwaltschaft Dresden ein Ermittlungsverfahren gegen Maier wegen Volksverhetzung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ein. Maier hatte bei einer Veranstaltung vor der Parteijugend von einem „Schuldkult“ gesprochen, der endlich beendet werden müsse. Außerdem wendete er sich gegen Einwanderung, die er als „Herstellung von Mischvölkern“ bezeichnete. Maier ist auch in der AfD umstritten. Ein Ausschlussverfahren scheiterte aber am Widerstand der Basis in Sachsen.