Afrikanische Studierende eingeschlossen in von Russland besetzter Stadt Cherson

Afrikanische Studierende eingeschlossen in von Russland besetzter Stadt Cherson

Nachdem die Hafenstadt Cherson am Schwarzen Meer am 24. Februar als bisher einzige größere Stadt in der Ukraine von russischen Truppen besetzt wurde, ist eine größere Zahl von Studierenden aus afrikanischen Ländern praktisch eingeschlossen. Die Russen ließen niemanden aus der Stadt raus oder rein, berichteten Studierende gestern dem Sender CNN. Als die Besatzer kamen hätten sie versucht zu fliehen, aber Taxifahrer hätten 500 Euro für eine Fahrt verlangt, eine Summe die Studierende meist nicht aufbringen können. Einige hätten es zu Fuß versucht, seien aber an russischen Checkpoints zurückgeschickt worden. Die Lage in Cherson beschreiben die Studierenden als sehr angespannt. Sobald die Einheimischen russischen Soldaten begegneten würden sie schimpfen. In Cherson werde immer wieder geschossen, insbesondere nachts. Der Strom und das Internet würden tagelang ausfallen. Um zu heizen müssten sie Holz verbrennen. Die Lebensmittelgeschäfte seien leer. Die Studierenden würden sich gegenseitig helfen, berichtet eine Studentin. „Wir teilen immer die Dinge, das ist unsere afrikanische Mentalität. Wenn jemand etwas hat wie Brot, Eier und Öl, dann machen wir halt ein Omelett und essen zusammen“.

 

In Cherson sitzen alleine aus Nigeria 80 Studierende fest, außerdem Studierende aus Kamerun und anderen Ländern. Sie haben teilweise erfolglos versucht, ihre diplomatischen Vertretungen in der Ukraine und anderen Ländern zu erreichen, damit diese eine Evakuierung erreichen. Nach Auskunft der Botschaft Kameruns in Deutschland gibt es Bemühungen für eine Evakuierung der Studierenden aus Cherson, aber es sei sehr schwierig.