Amazon verbietet die polizeiliche Verwendung von Gesichtserkennungssoftware

Amazon verbietet die polizeiliche Verwendung von Gesichtserkennungssoftware

Der Onlineversandhändler Amazon hat ein ein-jähriges Moratorium für die polizeiliche Verwendung der Gesichtserkennungssoftware „Rekognition“ beschlossen. Amazon hatte vor kurzem seine verbale Unterstützung für Black Lives Matter verkündet. Der Verkauf der Software an die Polizei hatte darauf zu heftiger Kritik geführt. Amazon hat nicht bekannt gegeben, wo und wie häufig die Software zum Einsatz kommt, bewirbt die Software aber in Bezug auf den Echtzeit-Einsatz mit Bodycams.

Gesichtserkennungssoftware steht stark in der Kritik den Ausbau von Massenüberwachung voran zu treiben trotz einer hohen Fehlerquote und häufiger Diskriminierung gegen Menschen mit anderer Hautfarbe. Ein Experiment mit „Rekognition“ hatte 2018 gezeigt, dass das Programm 28 Mitglieder des US-Kongresses fälschlicherweise mit Straftäter*innen verwechselt hatte. Ein Großteil der Fehlerkennungen betraf nicht-weiße Personen.

Im Zuge der Black Lives Matter Proteste hat auch der Technologiekonzern IBM ein Ende der Forschung an Gesichtserkennungssoftware bekannt gegeben. Beide Firmen folgen damit einen Vorstoß zum Verbot solcher Überwachungssoftware in öffentlichen Räumen. Vor allem in Kalifornien auf lokaler Ebene, z.B. in San Francisco, sind zunehmend stärkere Beschränkungen der Verwendung solcher Software, vor allem durch die Polizei, beschlossen worden.