Amnesty International wirft Ungarn Misshandlungen von Flüchtlingen vor

Amnesty International wirft Ungarn Misshandlungen von Flüchtlingen vor

Nach einer Befragung von 143 Flüchtlingen wirft Amnesty International dem ungarischen Staat Misshandlung von Flüchtlingen vor. Flüchtlinge, denen es gelungen ist, trotz Grenzzaun unbemerkt über die Grenze zu kommen, werden von der Polizei zurückgebracht. Dabei würden sie vielfach geschlagen, getreten und von Hunden angegriffen, berichtet Amnesty International. Flüchtlinge, die legal über die Grenze wollten, müssten wochenlang in völlig überfüllten Lagern an der serbisch-ungarischen Grenze ausharren. Alleinreisende Männer würden ohne Anlass oft wochenlang eingesperrt.

Auch die Merheit der anerkannten Flüchtlinge würde in Lagern untergebracht, die die Flüchtlinge nicht verlassen dürften. Die hygienischen Zustände seien schlecht und es komme auch in den Lagern regelmäßig zu Übergriffen.

Am kommenden Sonntag will der Ministerpräsident Viktor Orbán seine Landsleute in einem Referendum über die Aufnahme von Flüchtlingen aus anderen EU-Ländern abstimmen lassen. Die Frage ist bereits im Hinblick auf die gewünschte Antwort formuliert:

"Wollen Sie der EU gestatten, Nicht-Ungarn nach Ungarn umzusiedeln, ohne dass die Nationalversammlung zustimmt?"