Nach Medienberichten wollen die Ampelparteien verhindern, dass ein AfD-Abgeordneter den Vorsitz im Innenausschuss des Bundestages übernimmt. Dies geht indem sie ihm die einfache Mehrheit zur Wahl verweigern. Praktisch hätte der Ausschuss damit keinen Vorsitzenden und der Vizevorsitzende, Lars Castellucci von der SPD, würde seine Aufgaben übernehmen. Die AfD hat ihren Abgeordneten Martin Hess als Kandidaten aufgestellt. Der aus Hechingen stammende Hess war bis zu seinem Einzug in den Bundestag Polizist. Im Bundestag wurde er nicht müde, vor einer Verharmlosung des Linksextremismus zu warnen. Außerdem trat er für eine möglichst restriktive Flüchtlingspolitik ein. Selbst das Wort „Flüchtling“ wollte er durch Begriffe wie „Armutsmigranten“ und „Versorgungssuchende“ ersetzen. Seine Wahl zum Vorsitzenden des Innenausschusses würde bedeuten, dass er auch viel mit dem Verfassungsschutz zu tun hätte. Da ist er aus Sicht der AfD sicher der richtige Mann, denn Hess gehört einer vor drei Jahren gegründeten Arbeitsgruppe im Bundesvorstand der AfD an, die Strategien entwickeln sollte, um die Beobachtung der Partei oder ihrer Teile durch den Verfassungsschutz zu verhindern. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Gesamtpartei im März diesen Jahres als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft. Seither wissen wir nun amtlich, dass es sich da auch um Rechtsextreme handeln könnte.