Nach kurzer Unterbrechung hat die türkische Armee ihre Angriffe auf die kurdische Enklave um Tell Rif'at in Nordsyrien wieder aufgenommen. Die Dörfer Aqiba und Soghanka wurden mit Raketen beschossen, das Dorf Dikneh mit Artillerie (Stand Donnerstag 14 Uhr). In dem Gebiet um Rif'at halten sich derzeit viele kurdische Flüchtlinge auf. Sie wurden durch die türkische Offensive aus dem kurdischen Kanton Afrin vertrieben. Rif'at ist zwischen dem von Assad beherrschten Gebiet im Süden und von der Türkei und ihren Verbündeten besetzten Gebiet im Norden eingeklemmt und hat keine Landverbindung zu anderen kurdisch kontrollierten Territorien in Nordsyrien. Nach Beginn der von Russland unterstützten Offensive gegen das Rebellengebiet um Idlib gab es Spekulationen, das Schweigen des türkischen Präsident Tayyip Erdogan zu Idlib könne mit Zugeständnissen auf Kosten der kurdischen Bevölkerung erkauft sein. Der russische Außenminister Sergej Lawrow beschuldigte gestern die USA, KurdInnen in arabischem Siedlungsgebiet anzusiedeln. Hingegen gibt es glaubhafte Berichte über die Vertreibung zumindest eines Teiles der kurdischen Bevölkerung aus Afrin und die Ansiedlung von AraberInnen und TurkmenInnen. Indessen drohte ERdogan erneut mit einem großen Feldzug in Nordsyrien. Die von trump Angefachten Spannungen mit Iran kommen der Türkei in Syrien entgegen, weil Iran eher bereit ist, der Türkei in Syrien Zugeständnisse zu machen.
jk