Irakische Armee startete Offensive gegen Kurden bei Kirkuk

Irakische Armee startete Offensive gegen Kurden bei Kirkuk

Nach widersprüchlichen Meldungen in den letzten Tagen über das Vorrücken der irakischen Armee und Rückzüge der kurdischen Peschmerga in der Nähe des Erdölzentrums Kirkuk im Nordirak hat die Offensive der irakischen Armee in der Nacht zum Montag offenbar tatsächlich begonnen. Dies bestätigten auch kurdische Quellen aus der Region. Demnach kam es auch zu Kämpfen mit schweren Waffen. Ziel der Offensive ist nach verbreiteten Annahmen die Kontrolle von Erdölfeldern, die Eroberung des Flughafens von Kirkuk und die Rückeroberung eines Militärlagers der irakischen Armee. Wahrscheinlich soll auch das Stadtzentrum von Kirkuk besetzt werden.

In der Stadt und der gleichnamigen Provinz sind die kurdische, die arabische und die turkmenische Volksgruppe stark vertreten. Kirkuk war offiziell kein Teil der autonomen Region Kurdistan Irak, wird aber seit langem von kurdischer Seite beansprucht. Im Jahr 2014 floh die irakische Garnison in Kirkuk vor dem anrückenden IS. Darauf besetzten kurdische Peschmerga die Stadt. Am 25. September ließ der Präsident der kurdischen Regionalregierung Masud Barzani ein Referendum über die Unabhängigkeit Kurdistans abhalten. Abstimmen ließ Barzani auch in Kirkuk und anderen umstrittenen Gebieten. Das hat die Spannungen um Kirkuk weiter erhöht. Die Nachbarn Iran und Türkei unterstützen den Anspruch Bagdads auf Kirkuk. Wegen der TurkmenInnen werden in der Türkei sogar immer wieder eigene Ansprüche auf Kirkuk formuliert.