Ein Anwalt des Polizisten Derek Chauvin, der am 20. April wegen Mord an George Floyd verurteilt wurde, hat eine Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. Er wirft dem Gericht und der Staatsanwaltschaft schwere rechtliche Fehler vor. So könnten die Geschworenen von der öffentlichen Meinung in dem Fall beeinflusst gewesen sein, weil sie nicht vollständig von der Öffentlichkeit abgeschirmt wurden. Einem Geschworenen wird vorgeworfen, bei der Anhörung vor seiner Zulassung zu dem Prozess falsche Angaben gemacht zu haben. Der schwarze Geschworene Brandon Mitchell hatte bei der Anhörung angegeben, er habe noch nie an einer Demonstration der Black Lives Matter Bewegung teilgenommen. Es tauchte aber ein Foto auf, das ihn mit einem T-Shirt zeigt, auf dem BLM und „Nehmt euer Knie aus unseren Nacken“ steht. George Floyd war gestorben, als ihm Derek Chauvin fast 10 Minuten lang sein Knie in den Nacken presste. Das Foto soll auf einer Kundgebung zu der berühmten Rede des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King „I have a dream“ entstanden sein. Das war keine Kundgebung von Black Lives Matter.
Die 12 Geschworenen hatten Derek Chauvin in allen Anklagepunkten, darunter Mord und Totschlag einstimmig für schuldig befunden. Dass das Urteil aufgehoben wird, gilt als unwahrsscheinlich.