Art Spiegelmans MAUS: Freitag, 11. Juli um 18.30 Uhr und Samstag, 12.07. um 8.30 Uhr

Art Spiegelmans MAUS: Freitag, 11. Juli um 18.30 Uhr und Samstag, 12.07. um 8.30 Uhr

„In Genealogie des Holocaust wird nachgewiesen, dass MAUS
zuallererst aufgrund comic-spezifischer Mittel vermag, den Holocaust
darzustellen. Es erweist sich darin als eine Genealogie des Holocaust, in der
die Kräfteverhältnisse der Geschichte und ihrer Überlieferung, die Gewalt der
Identifizierung und der Vernichtung reflektiert werden. In drei große Kapitel unterteilt
Identität, Geschichte, Erinnerung werden die wichtigsten Fragen der Darstellung
des Holocaust diskutiert. Genealogie des Holocaust ist ein Buch zwischen den
Disziplinen: Als ein genuiner Beitrag zur Literatur über den Holocaust stellt
es zugleich den ersten fundierten Zugang zu einer ästhetischen Theorie der Comics
im deutschsprachigen Raum dar. In einer genauen Lektüre der Seiten von MAUS
wird die Komplexität dieses Mediums und seiner Mittel entfaltet. Diese lehrt
nicht nur ein sorgfältiges Sehen, sondern belegt zugleich, dass gerade in
Deutschland beim Holocaust zu oft weggeschaut wurde. In theoretischer Hinsicht
zeigt die Analyse, wie produktiv Judith Butlers Theorie der Performativität für
die Analyse von Medien sein kann und welchen materialistischen Begriff von
Geschichte sie prägt.
"

Literaturhinweis:

Ole Frahm, Genealogie des Holocaust. Art Spiegelmans MAUS - A Survivor's
Tale. Wilhelm Fink Verlag 2006, 301 Seiten.