Theoriegeschichte des Marxismus: Dienstag, 12. Mai um 13 Uhr

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Zur Aktualität Marxscher Theorie - Theoriegeschichte

Vortrag von Michael Heinrich

In den vergangenen 120 Jahren wurde Marx ganz
unterschiedlich gelesen und verstanden. Verschiedene linke Strömungen und
Parteien vereinnahmten seine Analyse der kapitalistischen Produktionsweise als
Propagandamittel und Herrschaftsinstrument.

Theoriegeschichte des Marxismus: Dienstag, 12. Mai um 13 Uhr

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Zur Aktualität Marxscher Theorie - Theoriegeschichte

Vortrag von Michael Heinrich

In den vergangenen 120 Jahren wurde Marx ganz
unterschiedlich gelesen und verstanden. Verschiedene linke Strömungen und
Parteien vereinnahmten seine Analyse der kapitalistischen Produktionsweise als
Propagandamittel und Herrschaftsinstrument.

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Im Anschluss an die popularisierenden Darstellungen der
Marxschen Theorie bei Friedrich Engels und Karl Kautsky entstand ein
„weltanschaulicher Marxismus", der - in unterschiedlicher Weise - auch für die
„2. Generation" von Marxisten mit Lenin, Luxemburg und Trotzki maßgeblich
blieb. An die Stelle des Marxschen Unternehmens einer „Kritik der politischen
Ökonomie" trat ein umfassendes philosophisches und historisches System. Nach
Lenins Tod wurde dieses System zum „Marxismus-Leninismus" ausgebaut, mit dem
vor allem die zunehmend repressiver werdende Herrschaft der kommunistischen
Partei in der Sowjetunion gerechtfertigt wurde.

Vortrag von Michael Heinrich. Aufgezeichnet von Radio Corax
Halle.

In den 1920er Jahren bricht der ‚westliche Marxismus' durch
Schriften von Georg Lukacs und Karl Korsch mit dieser Linie und bewertet den
Marxschen Ansatz als kritisch-revolutionäre Theorie gesellschaftlicher Praxis.
Auch die Vertreter der „Frankfurter Schule" (Theodor W. Adorno, Max Horkheimer,
Herbert Marcuse u.a.) knüpfen in ihren Schriften an eine solche undogmatische
Auffassung des Marxismus an und wurden damit in den 1960er Jahren zu wichtigen
Stichwortgebern einer Renaissance marxistischer Debatten in Westeuropa.

In dieser Auftaktveranstaltung wird Michael Heinrich einen
Überblick über die verschiedenen Bestandteile, die Entwicklung und die
Rezeptionen der Marxschen Theorie geben. Es wird nicht nur um den Unterscheid
zwischen Marx und dem weltanschaulichen Marxismus gehen, sondern auch um das
Verhältnis von Klassen und Klassenkampf und der Marxschen Fetischismusanalyse
sowie um die Frage warum man vom jungen, mittleren und alten Marx spricht und
was das alles mit dem Kapital zu tun hat.

Außerdem wollen wir fragen, was uns die Marxsche Analyse für
die gegenwärtigen Verläufe von Politik, Wirtschaft und soziale Bewegung
eigentlich bringt? Wie sieht die heutige Linke aus, die sich weder der
klassischen Arbeiterbewegung noch dogmatischen kommunistischen Bewegungen
zugehörig fühlt? Und welche Rolle spielt das Werk von Marx für die heutige
Linke?

Michael Heinrich ist Politikwissenschaftler in Berlin und
Redaktionsmitglied von PROKLA Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft. Zu
seinen Arbeitsschwerpunkten gehört neben der Marx-Forschung die Geschichte
ökonomischer Theoriebildung und die Untersuchung der gegenwärtigen Entwicklung
des globalen Kapitalismus. Als Handreichung zum ‚Kapital' hat er „Kritik der
politischen Ökonomie. Eine Einführung" veröffentlicht (Schmetterling Verlag
2004), weitere Texte auf www.oekonomiekritik.de.

Literaturhinweis:

Michael
Heinrich:Wie das Marxsche Kapital
lesen?
Hinweise zur Lektüre und
Kommentar zum Anfang von „Das Kapital".
Schmetterling Verlag Stuttgart 2008, 288 Seiten.