Aufruf zum Boykott der Olympischen Winterspiele

Aufruf zum Boykott der Olympischen Winterspiele

Am kommenden Wochenende werden die Olympischen Winterspiele im Peking beginnen. Am Freitag forderten 243 NGOs weltweit Regierungen dazu auf, die Spiele zu boykottieren aufgrund von Menschenrechtsverletzung seitens der chinesischen Regierung. Als Gründe werden insbesondere die Inhaftierung, Folterung und Zwangsarbeit von Uiguren, die masssiven Übergiffe gegen Tibeter und weitere Minderheiten im Land sowie die Vorfolgung von Menschenrechtsaktivist:innen, Rechtsanwältinnen und Journalist:innen angeführt. Gefordert wird Handeln nicht nur von Regierungen. Auch Atlet:innen werden dazu aufgefordert, die Menschenrechtsverletzungen in China nicht unkommentiert hinzunehmen. Sophie Richardson, China-Direktorin bei Human Rights Watch, sagte in diesem Zusammenhang „es sei nicht möglich, dass die Olympischen Spiele eine "Kraft für das Gute" seien, wie das Internationale Olympische Komitee behauptet, während die Regierung des Gastgebers schwere Verbrechen begeht, die gegen das Völkerrecht verstoßen". Zudem würden uneingeschränkt stattfindende Winterspiele ein Signals an die Welt sein, dass die Regierungsweise des chinesischen Präsidenten unprobelamtisch sei. Dies würde es für Opfer und Menschen, die sich gegen die Ungerechtigkeiten wehren, noch schwieriger machen, sagte Richardson weiter.

Die Zusammensetzung der Gästeliste für die Eröffnungszeremonie Ende der Woche ist ein Zusammenkommen von vielen Staatschefs, von denen viele ebenfalls Völkerrechtsverletzungen begehen. Chinas Präsident Xi Jinping wird unter anderem Wladimir Putin, die Präsidenten von Polen, Serbien, Kasachstan, Turkmenistan, Katar und Ägypten sowie den Kronprinz von Saudi Arabien empfangen. Ungeachtet der Vorgeworfenen Völkerrechtsverltzungen reist auch Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, an. Und in die geladene Runde gehört ebefalls der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Adhanom Ghebreyesus. Die einzige Frau auf der Gästeliste zum Willkommensbankett ist die Schwester des Thailändischen Königs. Die USA, Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland kündigten bereits im Dezember politischen boykott an, weitere Länder sind bereits gefolgt. Deutschland schickt zwar keine Politiker:innen – einem dipolatischen Boykott hat sich Deutschland bisher jedoch nicht angeschlossen.