Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer, FDP hat zu einem vollständigen Boykott der anstehenden olympischen Winterspiele in Peking aufgerufen. Wegen Menschenrechtsverletzungen und insbesondere der Unterdrückung der uigurischen Minderheit haben bereits die USA und Australien einen Boykott der Spiele angekündigt. Die EU sollte nicht im Windschatten der USA bleiben, sondern sich „für die Einhaltung der Menschenrechte auf die Hinterbeine stellen“, sagte Beer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das sei das „mindeste“, was vom Westen zu erwarten sei. Als Grund nannte Beer „brutale Unterdrückung der Uiguren, der chinesischen Aggressionen gegenüber Hongkong und Taiwan“. Andere Stimmen aus der FDP hatten aufgeschreckt von der Initiative der USA bisher nur einen Teilboykott gefordert, dass zwar Sportler*innen aus Deutschland teilnehmen, von offiziellen Besuchen aber abgesehen wird. Der propagandistischen Ausschlachtung des Ereignisses durch Peking dürfte das allerdings wenig schaden.
Insgesamt kommen die Boykottaufrufe etwas spät und wir warten noch darauf, dass nächste Woche, Joe Biden für die USA, Scott Morrison für Australien und Ursula von der Leyen für die EU gemeinsam erklären, dass ab heute Flüchtlinge aus Xinjiang in ihren Ländern jederzeit willkommen sind.