Barcelonas Bürgermeisterin entfernt Königsbüste aus dem Rathaus

Barcelonas Bürgermeisterin entfernt Königsbüste aus dem Rathaus

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, ließ am Mittwoch die Büste des ehemaligen spanischen Königs Juan Carlos I. aus dem Plenarsaal des Rathauses entfernen. Colau erklärte, dies sei ihrer „tiefen republikanischen Überzeugung“ geschuldet. Allerdings ist Barcelona damit nicht die erste Stadt, die diesen Schritt geht. Bereits in der Vergangenheit hatten BürgermeisterInnen mehrerer Städte die Porträts oder Büsten von Juan Carlos oder seinem Nachfolger Felipe abgehängt, ersetzt oder öffentliche Orte umbenannt. So hängt nun beispielsweise in der andalusischen Stadt Cádiz statt des Königs ein Porträt des ehemaligen anarchistischen Bürgermeisters Fermín Salvochea aus der Ersten Republik von 1873 bis 1874. In Barcelona demonstrierten gegen diese Maßnahme die nationalkonservativen Abgeordneten von der Partido Popular und hielten im Parlament ein Porträt des Königs hoch. Die meisten dieser antimonarchistischen Umbenennungen und Ersetzungen finden nicht im kastilischen Kernland Spaniens statt, sondern in Regionen, die der Zentralregierung und – damit verbunden – auch der Monarchie kritisch gegenüber stehen oder ohnehin die Unabhängigkeit anstreben. Barcelonas Bürgermeisterin Colau beruft sich außerdem auf den lagen Widerstand der Stadt und Region gegen die Frankisten im Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 und will ein Denkmal zu Ehren der dadurch gewaltsam beendeten Zweiten Republik auf dem Juan-Carlos-Platz aufstellen.