Über Antisemitismus in und aus der Türkei

Über Antisemitismus in und aus der Türkei

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Der Mord der Hamas an zahlreichen israelischen Zivilisten hat bei vielen keine Bestürzung ausgelöst, der israelische Gegenangriff, aber sofort. In Freiburg wurden selbst die Bilder der Geiseln der Hamas abgerissen, ganz nach der Logik, dass sie kein Mitgefühl verdienen, weil sie per se die Täter, Täterinnen sind. Nicht nur Israelis, sondern auch Jüdinnen und Juden insgesamt werden sofort zum Inbegriff des Bösen ansich. Den hießigen Antisemitismus kennt man, aber woher kommt eine antisemitische Lesart des Palästina-Konfliktes unter vielen Migrant*innen? Ist es wirklich nur eine Reaktion auf oft auch durchaus kritisierbares Vorgehen Israels und israelischer Siedler? Warum wird Gewalt gegen Israelis nahezu völlig ignoriert? Warum werden Jüdinnen und Juden weltweit für Israel verantwortlich gemacht? Es wird Zeit sich mit der Rolle des Antisemitismus auch in nichtwestlichen Gesellschaften zu beschäftigen, mit seiner Rolle in Teilen der politischen Kultur, mit seiner psychologischen wie politischen Funktionalität.

Ein in jeder Hinsicht hervorragender Einstieg wäre da der Sammelband "Antisemitismus in und aus der Türkei", herausgegeben von Corry Guttstadt unter Mitarbeit von Sonja Galler, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg (ISBN 978-3-946246-56-5), den wir hier rezensieren.

jk