Interview mit Alexander, einem freien Journalisten vor Ort: Über die jüngsten Ereignisse in der Sindschar-Region

Über die jüngsten Ereignisse in der Sindschar-Region

Fahne der Schingal-Widerstandseinheiten YBŞ

Die Fahne der YBŞ. Dreieckig und rot-grün halbiert. Ein goldener Vogel und die Buchstaben YBS sind darauf abgebildet.
Fahne der Schingal-Widerstandseinheiten YBŞ auf einer kurdischen Solidaritäts-Demonstration
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
JR Photography / RDL

Das Sindschar-Gebiet liegt im nordwesten des Iraks und wurde 2014 dadurch bekannt, als Truppen des IS einen Völkermord an der mehrheitlich jesidischen Bevölkerung verübten. Die irakische Armee und die Peschmerga hätten sich zuvor aus der Region zurückgezogen und somit das Schicksal der Bevölkerung sich selbst überlassen. Durch Unterstützung durch Kämpfer*innen der kurdischen Arbeitendenpartei PKK, sowie kurdische Selbstverteidigungskräfte YPG & YPJ gelang es den IS zurückzuschlagen. Jesidische Vertreidigungskräfte YBŞ & YJŞ und die schiitische al-Hashd ash Sha'bi-Miliz hatten sich aus diesem Grund gegründet.
In der Sindschar-Region bildeten sich seit dem jesidische Selbstverwaltungsstrukturen am Vorbild des Demokratischen Föderalismus heraus, die maßgeblich das Leben der lokalen Bevölkerung regeln. Nun griff vor drei Wochen die irakische Armee mehrere Dörfer an, erneut mussten Tausende fliehen. Wir sprachen mit Alexander, der in der Sindschar-Region weilt, um dort die Lebensumstände der lokalen Bevölkerung zu untersuchen, über die Hintergründe der jüngsten Auseinandersetzungen.