Bilder im Internet zeigen eine Massenflucht aus der syrischen Provinzhauptstadt Idlib in der Nacht zum heutigen Mittwoch. Idlib ist das letzte Zentrum der Rebellen in Syrien. Die Authentizität der Aufnahmen lässt sich nicht überprüfen. Fest steht allerdings, dass bereits hunderttausende aus der weiteren Umgebung von Idlib auf der Flucht sind. Ein Sprecher des Büros für humanitäre Koordination der UNO nannte gestern die Zahl von 520 000 zusätzlichen Flüchtlingen seit 1. Dezember. Sie sind mit einem besonders harschen Winter in Syrien konfrontiert. Die einzige Fluchtmöglichkeit aus Syrien wird durch eine Grenzmauer verhindert, die die Türkei mit Unterstützung der EU errichtet hat. Ausgelöst wurde die neue Fluchtwelle durch eine Offensive der Regierungstruppen mit russischer und iranischer Unterstützung. Die Kämpfe sind bis auf etwa 15 km an die Provinzhauptstadt Idlib herangerückt.

Nach einer ebenfalls nicht überprüfbaren Meldung haben russische Flugzeuge Vororte von Idlib mit Vakuum-Bomben angegriffen. Die Bomben verbrauchen große Mengen von Sauerstoff. Dadurch können Menschen, die sich etwa in Kellern vor Luftangriffen schützen wollen, ersticken. Nach dem 3. Genfer Protokoll von 1980 ist der Einsatz solcher Waffen in der Nähe von Wohngebieten verboten.